Lernbereich Deutsch

Lernprozesse Lesen und Schreiben

Im Fach Deutsch sind der Erwerb der Lese- und Schreibfähigkeit wichtige Ziele des Anfangsunterrichts. Das Lesen – auch das Lesenlernen – steht immer in Zusammenhang mit dem Umgang mit Texten und ihrer Sinnerfassung. Das Schreiben und Schreibenlernen zielt immer auf den schriftlichen Sprachgebrauch und die sinnbestimmte schriftliche Äußerung.

Die Methodenkombination aus der analytisch-synthetischen Vorgehensweise und des Anlautverfahrens versucht, der Vielfalt der kindlichen Lernwege gerecht zu werden. Die Anlauttabelle umfasst alle Buchstaben und wird mit Hilfe eines Anlaut-Raps in den ersten Wochen eingeführt. Mit diesem Arbeitsmittel können sich die Schüler und Schülerinnen einen individuellen Zugang zum Lesen und Schreiben verschaffen.

Die Fibel führt ferner die Kinder an den Umgang mit einem Buch heran. Sie bietet verschiedene Differenzierungstexte an. Darüber hinaus umfasst das Lehrwerk Lesekarten mit Basis- und Erweiterungstexten, Leseheften und Arbeitsblättern mit vielfältigen Übungen zum Lesen und Schreiben.

Die Kinder erlernen als erstes die Druckschrift, da sie es ihnen ermöglicht, schon früh selbstständig eigene Texte zu schreiben. Im Laufe der Eingangsstufe wird die Vereinfachte Ausgangsschrift als gebundene Schrift eingeführt.

Lesen

Bausteine zu einem Konzept der Leseförderung:

Nach dem Erwerb der Lesetechnik geht es primär um die Förderung der Lesemotivation und der Lesefähigkeit (zügige und sichere Sinnentnahme).

Folgende Maßnahmen sollen dies begünstigen:

  • Wir kontrollieren regelmäßig, ob die Kinder den Inhalt der eingesetzten Texte erfasst haben.
  • Wir legen Wert auf die Erweiterung des kindlichen Wortschatzes, da fehlerhaftes Textverständnis oftmals in einem zu wenig differenzierten Wortschatz begründet ist.
  • Wir setzen von Anfang an Sachtexte ein, an welche sich Aufgaben anschließen, die genaues Lesen unabdingbar machen.
  • In allen Unterrichtsfächern arbeiten wir verstärkt darauf hin, dass die Kinder Arbeitsaufträge und die zugehörigen Informationen selbstständig erlesen, da hier die Notwendigkeit und der Nutzen des Lesens besonders deutlich werden.
  • In den Jahrgangsstufen drei und vier erhalten die schwächsten Leser eine zusätzliche Förderstunde in der Kleingruppe.
  • Im Förderband der Jahrgangsstufen drei und vier ist die Leseförderung ein besonderer Schwerpunkt.
  • In jedem Schuljahr findet in der Woche vor den Sommerferien ein besonderer Lesetag statt.
  • Wir regen an, dass jedes Kind an seinem Arbeitsplatz ein „Schmökerbuch“ vorliegen hat, mit dem es freie Minuten (z.B. Regenpausen) sinnvoll ausnutzen kann.
  • Wir legen Wert auf die Förderung der Wahrnehmung und des Gespürs für Rhythmik im Kunst-, Musik- und Sportunterricht.
  • Wir unterstützen außerschulische Helfer, die als Lesepaten tätig sind.
  • Auf Elternabenden weisen wir verstärkt auf die Bedeutung der häuslichen Unterstützung der Lesemotivation hin.
  • Bei der Texterschließung berücksichtigen wir Erika Altenburgs „Wege zum selbstständigen Lesen“. Das vollständige Konzept zur Leseförderung kann in der Schule eingesehen werden.

Schreiben (Verfassen von Texten)

Vom ersten Schulbesuchsjahr an möchten wir die Kinder kontinuierlich ermutigen, schriftliche Mitteilungen zu verfassen. Schulkinder haben von Anfang an das Bedürfnis, nicht nur die Zeichen unserer Schrift zu erlernen, sondern anderen Menschen ihre Gedanken, Wünsche und Nachrichten schriftlich mitzuteilen. Dies kann bereits in den ersten Monaten der Grundschulzeit gelingen, wenn zunächst der Inhalt des Schreibens im Vordergrund des Interesses steht und die Bedeutung von Grammatik und korrekter Rechtschreibung vorerst als weniger wichtig akzeptiert wird. Weiterhin muss den Schülerinnen und Schülern eine so genannte Anlauttabelle zur Verfügung stehen, die es ihnen ermöglicht, gehörte und gesprochene Laute in Schriftzeichen zu übertragen. Zu allen Themenbereichen des Unterrichts erhalten die Kinder immer wieder Gelegenheit, Geschichten zu entwerfen oder Notizen zu schreiben.

Wir möchten den Kindern ebenfalls regelmäßig anbieten, zu selbst gewählten Themen Texte aller Art zu verfassen (Freies Schreiben). Im Verlauf der Zeit bekommen die Kinder durch entsprechende Lernangebote ein höheres Maß an Rechtschreibsicherheit und erwerben grammatikalische Grundkenntnisse (Erkennen von Satzeinheiten, Erlernen der Zeitformen etc.).

Während die Schülertexte in den Eingangsklassen überarbeitet, einander vorgestellt und eventuell veröffentlicht werden, erhalten einige ab dem 2. Halbjahr des zweiten Schuljahrs zusätzlich eine Benotung (Klassenarbeiten).

Hierzu schreiben die „Autoren“ in einem ersten Arbeitsschritt zu ihrem Thema einen Entwurf. Diesen legen sie dem Lehrer oder der Lehrerin vor und bekommen je nach Bedarf konkrete Hinweise zur Überarbeitung (Schreibwerkstatt). Sodann setzen sich die Kinder mit den Vorschlägen der Lehrkraft auseinander und fertigen schließlich die Reinschrift ihres Textes an. Erst unter dieser steht eine Note, in der nicht nur die endgültige Qualität des Textes beurteilt wird, sondern auch die Qualität des gesamten Schreibprozesses einschließlich der Textüberarbeitung. Es ist ebenfalls möglich, dass die Kinder ihre Textentwürfe der Klasse oder einer Schülergruppe vorstellen und dann in einer Schreibkonferenz Hinweise darauf bekommen, welche Textteile gelungen sind, und was zu überarbeiten wäre.

Im Verlauf der 4. Jahrgangsstufe sollte die Eigenleistung der Kinder während der Textüberarbeitung kontinuierlich zunehmen. Hilfen durch Schreibkonferenzen werden nach und nach abgebaut und im zweiten Halbjahr ganz eingestellt.

Rechtschreiben

Der Rechtschreibunterricht ist gemäß den Lehrplänen Teil des Bereichs Schriftliches Sprachhandeln.

Bei der Gestaltung ihrer Texte sollen die SchülerInnen im Laufe der ersten beiden Schuljahre sensibilisiert werden für normgerechtes Schreiben der bisher geübten Wörter. Hierzu gehören neben dem richtigen Abschreiben von Texten das Einhalten der Wortgrenzen, Großschreibung nach Satzschlusszeichen und erste Ansätze im Erkennen verschiedener Wortarten.

Der Umgang mit dem Wörterbuch wird trainiert und es steht den Kindern bei Schreibaufträgen immer zur Verfügung.

Mit vielfältigen Methoden wie zum Beispiel Dosendiktaten, Lernkartei, Schleich- und Wendediktaten, Lückentexten und Grundwortschatzübungen werden die Kenntnisse vertieft und der individuelle Lernstand überprüft.

Im 3. und 4. Schuljahr werden die Rechtschreibstrategien zum normgerechten Schreiben entwickelt und vertieft, unter anderem durch Entdecken von Ableitungen, Wortfamilien und häufig vorkommende Vor- und Nachsilben. Dabei sollen die SchülerInnen zunehmend selbstständig lernen und individuell üben.

Die Kontrolle eigener Texte gewinnt an Stellenwert bei der Beurteilung der Rechtschreibleistung.

Perspektiven für die Förderung von Kindern mit Rechtschreibproblemen:

Prävention durch Schulung der Phonologischen Bewusstheit sollte, wann immer möglich, ausgleichenden Fördermaßnahmen vorgezogen werden. Sollten letztere aber nötig sein, bieten sich hierfür verschiedene Möglichkeiten an. Spezielle Förderstunden für die Kinder mit LRS werden abhängig von unserem Stundendeputat eingerichtet. Als Alternative empfiehlt sich auch die Förderung im regulären Unterricht, z.B. im Deutsch-, Musik- und Sportunterricht sowie in den planmäßigen Förderstunden. Vielfältige Hör-, Artikulations- oder Rhythmusübungen sind in diese Stunden zu integrieren.

Leistungsbewertung im Fach Deutsch

Die Leistungsbewertung im Fach Deutsch beinhaltet die unterschiedlichen Lernbereiche des Fachs und innerhalb dieser wiederum verschiedene Lernsituationen, Tätigkeiten und Einzelfertigkeiten. Die Absprachen des Lehrerkollegiums hierzu sind in der Schule hinterlegt und können dort eingesehen werden.